Hauptseite
Ostereier
Galerie
Tips & Tricks
Eier verzieren
Links
Über mich
Über die Bastelkiste
Kommentare erwünscht




Letzte Änderung:
07.01.2001
© 1998 Christiane Eichler
Alle Rechte vorbehalten.

Ostereier verzieren

Daß es ungeheuer viele Möglichkeiten gibt, Ostereier zu verzieren, wird jedem klar, der einmal über einen Ostereier-Markt gegangen ist. Vom Beschlagen mit Hufnägeln bis zum feinsten Ziselieren in Frästechnik, vom Bemalen über textile Techniken bis zum umarbeiten mit Draht - es gibt kaum etwas, das noch nicht gemacht worden ist.

Ich möchte hier einige Techniken vorstellen, die man gut zuhause machen kann, die nicht unbedingt großes künstlerisches Geschick erfordern und trotzdem Ergebnisse bringen, die gut aussehen. Mit K gekennzeichnete Techniken sind auch für Kinder geeignet, die Zahl dahinter gibt ein ungefähres Mindestalter an. Steht die Angabe in Klammern, so ist die Technik nur teilweise geeignet. Weitere Angaben dazu stehen dann im Text.

Inhalt

Nützliche Literatur

Bücher und Hefte mit Anregungen zum Thema Eier verzieren gibt es ab Januar meist überall zu kaufen. Sehr schöne und vielseitige Vorschläge bringt das Sabrina Sonderheft Ostern (nebenbei finden sich darin sehr viele schöne andere österliche Bastelvorschläge). Hier gibt es sehr ausführliche Anleitungen, wo nötig mit Vorlagen. Die üblichen Bastelreihen, z. B. Topp (Frech Verlag), Christophorus/Brunnen haben Hefte zu Einzelthemen, z. B. Färben etc.

Färben

Das Eierfärben hat in vielen Familien schon Tradition. Man braucht nicht viel Material, und man kann recht zügig viele Eier verzieren. Sind die Eier gefärbt, kann man sie noch weiter verzieren, z. B. durch Kratztechniken, oder aber einfach durch kleine Osteraufkleber.

Will man Eier färben, dann sollte man beim Waschen/Ausblasen darauf achten, daß man die Oberfläche nicht mit den Fingernägeln ankratzt. Die Eier nehmen an dieser Stelle die Farben anders an, so daß man die Kratzer nach dem Färben wunderbar sieht.

Um gleichmäßig gefärbte Eier zu bekommen, sollte man immer dafür sorgen, daß sie ganz untergetaucht im Farbsud liegen. Ausgeblasene Eier sollte man aus diesem Grund eine Weile untertauchen (z. B. mit einem alten Löffel), bis die Flüssigkeit in den Eiern reicht, um sie untergetaucht zu halten.

Grundsätzlich sollte man zum Färben alte Gefäße nehmen, oder aber Töpfe aus Edelstahl, die sich leicht reinigen lassen. Braucht man viele Gefäße gleichzeitig, helfen Plastik-Einwegbecher. Auch die Hände bekommen beim Färben leicht Farbe ab, die sich oft nicht einfach abwaschen läßt. Einweg-Plastik- oder Gummihandschuhe tun hier einen guten Dienst.

Färben mit Eierfarben

Hiermit sind die üblichen Eierfarben (z. B. der Firma Heitmann) gemeint. Sie sind recht einfach anzuwenden, doch meiner Erfahrung nach werden die Eier nicht so besonders gleichmäßig. Mit einem Farbbad bekommt man normalerweise ein bis zwei Eier wirklich kräftig gefärbt, dann läßt die Farbeintensität mit jedem Ei, das man färbt, nach.

Ich färbe meist keine ausgeblasenen Eier, weil ich das Ergebnis nicht so anziehend finde. Aber hartgekochte Eier, die sowieso zu Ostern verzehrt werden, färbe ich, wenn ich kräftige Farben will, mit diesen Farben, weil sie auch für Lebensmittel geeignet sind.

Benutzt man sogenannten "Kaltfarben", so kann man auch mit Kindern ab etwa 4 Jahren zusammen färben. Allerdings sollte man dazu den Kindern Kittel anziehen oder alte Anziehsachen, damit nicht das schöne neue Kleid/Hose/Pulli mitgefärbt werden. Meiner Meinung nach sollte auch ein Erwachsener dabei sein, um den Kindern Hilfestellung zu geben und das ganze einfach ein bißchen zu überwachen.

Färben mit Naturfarben

Will man sich nicht auf die synthetischen Stoffe der chemischen Fabriken verlassen, gibt es eine ganze Menge Farben, die natürlichen Ursprungs sind. Sie sind in den meisten Fällen jedoch nicht lichtecht, d. h. für Kunstwerke, die länger halten sollen, nicht so gut geeignet. Umso besser und unbedenklicher sind sie jedoch, wenn man mit Kindern gekochte Eier färben will (Ausnahme: Krapp).

Naturfarben sind allerdings nicht so leuchtstark wie die künstlichen Farben. Die Palette der erzielbaren Farben ist jedoch erstaunlich groß. Kräftiges Rot ist ebenso zu finden, wie Blautöne. Von den Grün-, Gelb- und Brauntönen gibt es fast unzählige Varianten. Wenn man nicht nur mit weißen, sondern auch mit braunen Eiern arbeitet, dann hat man noch mehr Variationsmöglichkeiten, außerdem kann man auch Eier mit zwei verschiedenen (oder mehr) Farbbädern behandeln.

Einige der Farben hat man schon im Haushalt: Verschiedene Teesorten (z. B. Kamillentee, Schwarztee, Hibiskustee), Kaffee, Spinat, Zweibelschalen, Gewürze (z. B. Kurkuma), andere dagegen kann man in der Apotheke oder im Naturwarenladen bekommen: Krapp, Cochenille, Blau- und Rotholz.

Ein absolut empfehlenswertes Buch zum Thema ist bei Christophorus erschienen: Sabine Latorre, Karin Senger: Ostereier - Neue Ideen mit Naturfarbe (ISBN 3-418-55811-2). Hier findet man unter anderem eine große Farbpalette, ausführliche Rezepte, viele Tips, aber auch Ideen über das einfarbige Ei hinaus: Farbmixeier, Reservierungstechnik mit Blüten oder Wachs, Eier bemalen mit eingekochtem Farbsud und vieles mehr.

Färben mit Batikfarben

Will man Eier länger aufbewahren, Kunstwerke erstellen etc. so empfiehlt sich das Färben mit Batikfarbe. Ich habe diesen Tip von anderen bekommen, aber bisher noch nicht ausprobiert. Nach meinen Infos sollen die Farben wesentlich besser halten (lichtecht) und auch gleichmäßiger werden. Die Farbbäder kann man über längere Zeit in Schraubgläsern aufbewahren und weiterbenutzen. Viele "professionelle" Eierfärber arbeiten mit Batikfarben. Man sollte diese Methode jedoch nicht für hartgekochte Eier benutzen, die noch gegessen werden sollen!

Muster durch verschieden tiefes Eintauchen

Die einfachste Art, schon mit dem Färbebad eine Musterung zu erzielen besteht darin, daß man sich verschiedene Farben in kleinen Töpfchen (Becher, Gläser) bereitstellt, in die man dann die Eier verschieden tief eintaucht. So kann man ganz einfach Ringeleier herstellen. Günstig ist es dabei, von hell nach dunkel zu färben. Will man einfarbig bleiben, dann hebt man das Ei einfach nach kurzer Zeit ein Stück aus dem Färbebad, läßt weiter einwirken, wieder ein Stück herausheben, usw. Hierbei sind Plastik- oder Gummihandschuhe zu empfehlen, damit die Hände nicht so viel Farbe abbekommen.

Man kann auch ein regelrechtes Karomuster bekommen, indem man einmal das Ei längs und einmal quer eintaucht. Um Eier quer einzutauchen, braucht man etwas weithalsigere Gefäße (kleine Schüssel etc.).

Reservierungstechnik

Diese Technik wendet man vor dem Färben an, um den Eiern eine Musterung zu geben. Das Prinzip ist im Grunde ganz einfach, man deckt nämlich einfach Teile des Eis ab (d.h. man reserviert sie), bevor das Ei in das Färbebad gegeben wird.

Bei diesen Techniken kann man auch so arbeiten, daß man ein Ei erst in einer Farbe ganz färbt und dann mit anderen darüber färbt. So bekommt man etwa ein rosa Herz auf einem blau-violetten Ei, wenn man das Ei erst rosa färbt, dann ein Herz aus Papier auflegt, und dann blau überfärbt.

Alle möglichen Gegenstände kann man mit einem Damenstrumpf um das Ei befestigen. Man legt das Ei in den Damenstrumpf, den Gegenstand an der gewünschten Stelle darauf, und dann bindet man an einer Stelle das ganze so fest ab, daß der Gegenstand nicht mehr verrutschen kann. Nun kann wie gehabt gefärbt werden.

Als Gegenstände eignen sich: Blätter und Blüten (möglichst frisch), Papier (z. B. in Formen geschnitten), Folie, Gummiringe (da braucht man noch nicht mal unbedingt den Strumpf), Bänder und Borten.

Die zweite wichtige Methode ist das Reservieren mit Wachs. Die einfachste Möglichkeit bietet Klebwachs, das man auf das Ei in Mustern aufbringt. Klebwachs bekommt man in Drogerie-Märkten oder in der Kerzenabteilung von Kaufhäusern. Es wird normalerweise benutzt, um Kerzen in ihren Haltern festzuhalten. Aber man kann es eben auch sehr gut zum Verzieren von Eiern benutzen. Die Muster werden eher grob gehalten, z. B. Tupfen, Schlangenlinien etc. Man färbt das Ei in diesem Fall in lauwarmer bis kalter Farbe, damit das Wachs nicht schmilzt, für tiefere Farbtöne über Nacht. Ist das Ei genug gefärbt, wird es abgespült (kaltes Wasser), vorsichtig trocken getupft und das Wachs mit einem Messer wieder abgehoben. Die Wachsreste knetet man wieder zusammen und kann sie erneut benutzen.

Noch komplizierter ist das Arbeiten mit Batikwachs. Dazu braucht man eine kleine elektrische Heizplatte, eine kleine, flache Konservendose, ein Tjanting (Auftraggerät für Batikwachs) oder eine Zeichenfeder. Man schmilzt das Wachs in der Konservendose und kann nun das Tjanting oder die Zeichenfeder benutzen, um ein Muster auf dem Ei anzubringen. Dann wird wieder gefärbt (lauwarme oder kalte Farbe). Man kann nun einen zweites Mal Wachs auftragen, nochmals färben usw. Bei mehreren Farben arbeitet man von hell nach dunkel, also etwa gelb, rot, grün, blau. Zum Schluß wird das Wachs vorsichtig über einer Kerzenflamme abgeschmolzen. Natürlich kann man auch nur mit einer Farbe arbeiten.

Beim Arbeiten mit einem Wachsbad sollte man unbedingt darauf achten, daß das Wachs nicht zu heiß wird - Entzündungsgefahr!!!

Eine letzte, sehr einfache Möglichkeit des Reservierens soll nicht vergessen werden: Vaseline. Mit einem Pinsel sparsam aufgetragen und in mehreren Arbeitsgängen überfärbt (Vorgehensweise im Prinzip wie bei Wachs) ergeben sich sehr wirkungsvolle Fleckeneier. Achtung, die Vaseline nicht mit den Fingern verwischen!

Kratztechnik

Die Kratztechnik hat eine lange Tradition. Da ein natürliches Ei die Farbe nur an der Oberfläche aufnimmt, sind die darunter liegenden Schichten weiß. Das gilt selbst für die naturbraunen Eier - das Ei ist nur an der Oberfläche braun. Wenn man mit einem scharfen Gegenstand kratzt (Nagel, Nadel. Sehr gut geeignet: Ein sogenannter Vorstecher, der normalerweise zum Klöppeln verwendet wird. Es handelt sich im Prinzip um eine Nadel mit Griff.), dann erscheint dabei das Weiße wieder. Man kann je nach Begabung figürlich bis abstrakt arbeiten, es stehen hier also sehr viele Möglichkeiten offen. Einfache Musterbänder wie Zickzacklinien, Kreise, Punkte etc. sind gut zum Üben.

Ein Hinweis noch zur Technik: Man muß natürlich mit Gefühl arbeiten, damit einem das Ei nicht in der Hand zerbricht. Deshalb ist diese Technik auch für Kinder nicht so gut geeignet. Hier bewähren sich vor allem Eier aus Freilandhaltung!

Bemalen im weitesten Sinne

Das Eiermalen hat sicher schon jeder mal probiert, die meisten schon als Kind im Kindergarten. Es ist einfach, macht Spaß und man kann von einfach bis zu wirklich künstlerisch alles machen. Schon ganz kleine Kinder kann man 'ranlassen, gibt man ihnen die richtigen Farben in die Hand. Es gibt mittlerweile eine große Zahl von verschiedenen Farben im Handel, vom Bunstift bis zur Ölfarbe, von Glizerkleber bis Plusterfarbe, mit denen sich tolle Effekte erzielen lassen. Man kann auch verschiedene Farben kombinieren, aber ich würde es nicht zu weit treiben, denn oft liegt in der Beschränkung die Meisterschaft.

Beim Malen, insbesondere mit flüssigen Farben, kann es eine große Hilfe beim Verzieren sein, wenn man die Eier auf einen Schaschlikspieß steckt. Darauf können die Eier dann gleich auch trocknen, wenn man sie in ein Glas stellt oder besser in ein Stück Steckschwamm steckt.

Wasserfarben

Die guten alten Wasserfarben aus dem Malkasten eignen sich hervorragend. Ab etwa 2 1/2 Jahre können Kinder mit einem Pinsel umgehen, und es macht ihnen in fast jedem Alter Spaß. Die Vorbereitungen sind minimal, ein Farbkasten mit Pinsel sowieso meist vorhanden. Man kann von wild abstrakt über poppig bis figürlich jeden Stil nehmen. Osterhasen, Blumen, Tiere sind beliebte Motive, aber auch Musterbänder, Streifen etc. Für einfache Streifen dreht man einfach das Ei (am besten auf Schaschlikspieß) und hält den Pinsel still.

Nachdem die Farben gut getrocknet sind, sollte man die Eier mit Sprühlack behandeln (auf gut gelüfteten Arbeitsplatz achten!). Dann sind sie Wasserfest und die Kunstwerke können jedes Jahr wieder hervorgeholt werden.

Acrylfarben und andere Hobbyfarben

Bei Acrylfarben nimmt man am besten die einfachen Hobbyfarben, die es von verschiedenen Firmen gibt. Es gibt sie in glänzend (erspart das lackieren) und matt. Sie sind preiswert und recht ergiebig. Man sollte auf jeden Fall darauf achten, daß es Farben auf Wasserbasis sind, die sind am Umweltfreundlichsten. Acrylfarben brauchen jedoch recht lange, bis sie wirklich trocken sind. Das habe ich gemerkt, als ich scheinbar trockene mit Acrylfarben bemalte Eier in Eierkartons gelegt habe, und es dann klebte, als ich sie wieder herausnehmen wollte. Am besten hängt man die Eier gleich an den Strauß, und läßt sie bis reichlich nach Ostern hängen, dann kann man sie ohne Probleme Einpacken.

Acrylfarben sind in jedem Falle nach dem Trocknen wasserfest, also erübrigt sich in vielen Fällen ein lackieren. Das bedeutet aber auch, daß man die Pinsel nach dem Gebrauch gut abspülen muß, damit sie nicht verkleben. Einmal eingetrocknete Farbe bekommt man kaum noch heraus.

Acryl- und Hobbyfarben haben meist noch den Vorteil, daß man sie nicht nur auf natürlichen Eiern anwenden kann, sondern auch auf Kunststoff-, Styropor- oder Holzeiern.

Eine besonders schöne Art, Eier zu verzieren, ist es, Steinfarben zu benützen. Da diese Farbe recht dickflüssig ist, kann man damit nur recht grobe Muster malen. Aber es wirkt einfach schön, wenn man Eier ganz mit einer Farbe bemalt und diese Eier dann aufhängt. Außerdem habe ich solche "steinfarbenen" Eier sehr schön mit Spitze kombiniert. Die Steinfarbe muß jedoch, um so richtig zu wirken, in mehreren Schichten aufgetragen werden.

Filzstifte

Filzstifte ermöglichen es auch recht kleinen Kindern schon, ein Erfolgserlebnis zu haben. Am besten für kleine Kinder sind die "Eiermaler"-Filzstifte, die Lebensmittelfarbe enthalten. Die Kinder haben sehr viel Spaß daran, und man kann auch gekochte Eier damit verzieren, die noch gegessen werden sollen. Will man die Eier jedoch nur zu Dekozwecken benutzen, dann sind auch andere Filzstifte problemlos zu verwenden.

Filzstifte brauchen jedoch allgemein eine Zeitlang zum Trocknen, es kann also sein, daß man sich schon mal ein Ei durch verwischen verdirbt. Es hilft, wenn man die Eier auf Schaschlikspießen befestigt. Filzstifte sind auch nicht wasserfest, weshalb man Kunstwerke, die man länger behalten will, mit Sprühlack nachbehandeln sollte (Achtung, hierbei keinen Lack auf Wasserbasis verwenden, sonst verläuft das Muster)

Mit Filzstiften hat man eine recht gute Kontrolle, so daß man auch kompliziertere Muster recht leicht gut malen kann.

Sehr schön kann man auch mit Lackmalern arbeiten. Sie trocknen schnell und haben den Vorteil, nach dem Trocknen wasserfest zu sein.

Wachsstifte

Wachsstifte sind eine schöne Möglichkeit, klecksfrei mit kleinen Kindern (ab ca. 2 Jahre) Eier zu bemalen. Da dabei die Eier jedoch schon mal durch zu unsanftes drücken kaputt gehen können, empfiehlt es sich, gekochte Eier zu benutzen. In diesem Fall darauf achten, daß die Farben unbedingt giftfrei sind (deutsche Fabrikate sind das in der Regel).

Eine Variante wird in Kindergärten gerne gemacht: Man hält Wachsmalstifte vorsichtig in eine Kerzenflamme (vorher ausprobieren, ob sie gut schmelzen) und malt damit Kleckse auf das Ei. Es muß nicht vollständig bedeckt sein. Dann erhitzt man das Ei vorsichtig über einer Kerzenflamme, so daß sich die Kleckse glätten, verteilen und ineinanderlaufen. Das zweite Erhitzen sollte allerdings ein Erwachsener machen, da man dafür ein bißchen Fingerspitzengefühl braucht.

Buntstifte

Man sollte auch die guten alten Buntstifte nicht verachten. Man kann damit schon kleine Kinder arbeiten lassen (Achtung, lieber gekochte Eier nehmen), aber auch sehr schöne Effekte damit erzielen, ganz gleich, ob man abstrakt, geometrisch oder figürlich arbeitet. Empfehlenswert ist jedoch, darauf zu achten, daß die Buntstifte nicht zu hart sind, da sonst die Bruchgefahr erhöht ist. Für Kinder sollte man wie immer auf Giftfreiheit achten, außerdem sind für kleinere Kinder dickere, kurze Buntstifte (z. B. Färbi) zu empfehlen.

Marmorieren

Die normale Marmoriertechnik wird mit Papier in einer flachen Schale gemacht. Verwendet man aber statt der flachen Schale ein Einweckglas, dann kann man auch Eier marmorieren. Ich setze hier Kenntnisse in der Marmoriertechnik voraus. Man füllt das Einwegglas mit Marmoriergrund (meist Tapetenkleister), bringt Farben auf die Oberfläche, zieht ein beliebiges Muster hinein. Dann senkt man die auf einen Schaschlikspieß gesteckten Eier senkrecht zunächst zügig bis unter die Oberfläche und holt sie dann (ebenfalls senkrecht) langsam wieder heraus. Beim Herausziehen legt sich das marmorierte Muster auf das Ei.

Applikation

Der Name hört sich zwar recht kompliziert an, aber unter diesem Thema verbirgt sich alles, was man auf Eier aufkleben oder festhaften kann. Dazu bietet sich eine Fülle von Materialien an, und man kann damit auf einfache Weise sehr schöne Ergebnisse erzielen. In den meisten Fällen reicht ein einfacher Bastelkleber (am besten solcher, der keine Lösungsmittel außer Wasser enthält), wenn jedoch ein anderer Kleber günstiger ist, so ist das extra erwähnt. Daß man natürlich nicht nur natürliche, sondern auch Kunststoff-, Styropor- oder Holzeier bekleben kann, versteht sich von selbst. Sehr schön kann man hier auch mit anderen Techniken kombinieren, z. B. ein Ei färben und dann etwas aufkleben, oder aber ein Ei mit Farbe grundieren, und dann weiterverzieren.

Aufkleber

Die wohl einfachst Art der Applikation sind Aufkleber, die es in großer Auswahl in Warenhäusern und Schreibwarenläden gibt. Viele Kinder sammeln ja eh Sticker, wie sie auch genannt werden, und schon recht kleine Kinder können damit ein schönes Erfolgserlebnis haben. Zu Ostern bieten sich natürlich Osterhasen, Frühlingsblumen, etc. an, aber der Fantasie sind eigentlich kaum Grenzen gesetzt.

Wachsplatten

Im Bastelbedarf gibt es farbige Wachsplatten zu kaufen, die normalerweise dazu benutzt werden, um Kerzen zu verzieren. Diese Wachsplatten haften auch recht gut auf Eiern, ohne daß man Klebstoff benötigt.

Will man die Platten nicht kaufen, kann man sie aus farbigen Kerzenresten auch selbst machen. Man schmilzt die Kerzenreste (natürlich nach Farben getrennt) vorsichtig in einer Konservendose am besten auf einer elektrischen Wärmeplatte, fischt, wenn nötig, die Dochte heraus, und gießt das flüssige Wachs dann vorsichtig in eine Schüssel, die mit Wasser gefüllt ist. Da das Wachs oben schwimmt, bildet es eine flache Schicht. Wenn das Wachs zwar schon fest, aber noch nicht völlig erstarrt ist, nimmt man die Platten ab, und kann sie mit einem Nudelholz auf einem Brettchen (mit Backpapier überziehen) noch flacher rollen.

Aus diesen Wachsplatten kann man nun Ornamente ausschneiden (z. B. Kreise, Vierecke, Dreiecke, Tropfenformen) oder ausstechen. Als Ausstechförmchen eignen sich kleine Keks-Ausstecher, aber auch Kappen von Stiften oder die Ringe von Kugelschreibern (die man bei Bedarf, z. B. Tropfenform) auch noch zurechtbiegen kann. Aus diesen Formen kann man dann graphische Muster oder auch kleine Szenen kombinieren. Sehr edel wirken einfarbige graphische Muster.

Moosgummi

Moosgummi ist ein sehr vielseitiges Material, und es läßt sich auch zur Gestaltung von Ostereiern einsetzen. Zum Aufkleben benutzt man am besten einen Kontaktkleber wie Pattex, es geht aber auch mit einfachem Bastelkleber. Der hat nur den Nachteil, relativ langsam zu trocknen.

Sehr schön kann man Resteverwertung betreiben: Man schneidet aus den Resten z. B. schmale Streifen, Quadrate, Kreise (Locher), Dreiecke etc. in verschiedenen Größen aus. Diese kann man dann zu Ornamenten zusammenstellen.

Will man es sich einfach machen, kann man auch Stanzteile benutzen, wie man sie im Bastelfachhandel bekommen kann. Das gibt es von Fahrzeugen über Bauernhoftiere bis zu einfachen Geometrischen Formen eine große Auswahl.

Beim Aufkleben muß man darauf achten, daß man den Kleber fast trocknen läßt, bevor man die Teile aufdrückt. Das ist deshalb wichtig, weil die Teile sich nicht so gerne der Eiform anpassen, sondern wieder flach werden, sobald man losläßt. Sind sie aber einmal angeklebt, dann bleiben sie auch da, wo sie hinwollen. Auch sollte man darauf achten, daß möglichst kein Kleber auf Flächen gerät, wo kein Moosgummi hinsoll, weil das unschöne Flecken ergibt.

Fimo

Mit Fimo lassen sich sehr schön Eier gestalten. Das Material haftet, wenn es gut geknetet worden ist, von selbst auf den Eiern. Man schiebt die Eier (keine Kunststoffeier!) mitsamt dem Fimoteil in den Ofen, brennt nach Vorschrift und läßt alles gut auskühlen. Anschließend kann man die Teile abnehmen und dann noch mit einem für PVC geeigneten Kleber ankleben.

Sehr gut macht es sich, wenn man die einzelnen Teile erst auf einer flachen Platte arbeitet, und sie erst dann, wenn sie fertig sind, vorsichtig abhebt und auf dem Ei plaziert. Ein bißchen andrücken, und schon ist es bereit zum Backen.

Bänder und Borten

Mit Bändern und Borten kann man nicht nur Eier garnieren (also Schleifchen dazubinden etc.), sondern auch die Eier als ganzes damit gestalten. Es gibt zur Zeit dafür eine große Auswahl in Bastelgeschäften, Handarbeitsläden und den Bastel/Handarbeitsabteilungen der Warenhäuser. Für Hühnereier eignen sich natürlich besonders schmalere Borten und Bänder. Man kann das Ei ganz mit diesen Borten bedecken, aber auch Teile Frei lassen. Sehr schön lassen sich Paillettenbänder als Akzente einsetzen.

Artischocken-Technik

Eine der ersten Anwendungen für die Artischockentechnik waren neben den Kugeln die Eier. Mein erstes Artischockenprojekt waren ebenfalls Eier. Sie kann man sehr schön zur Raumverzierung benutzen, insbesondere, wenn sie noch mit Schleifen und Blumen garniert werden. Sie sind schnell herzustellen, und ein sehr schönes Mitbringsel.

Normalerweise werden Artischockeneier auf Styroporrohlingen gearbeitet. Man kann aber durchaus, wo erwünscht oder nötig, auch auf echten Eiern arbeiten (z. B. verlangen einige Ostereiermärkte, daß nur auf echten Eiern gearbeitet wird, nicht auf Nachbildungen). Dann benötigt man statt der Stecknadeln Textilkleber.

Man benötigt für die Artischockentechnik genügend Band (ca. 8 m, 3,5-4cm breit, pro Ei von 10 cm Höhe), Stecknadeln bzw. Textilkleber, eine Schere oder einen Rollenschneider (wie man ihn auch fürs Schneidern oder Quilten verwendet) mit Schneidmatte, Lineal (am besten aus Metall), Bügeleisen und Fingerhut (wenn man auf Styropor arbeitet).

Man schneidet die Bänder doppelt so lang wie breit (also bei 4 cm Breite 8 cm lang). Dann legt man das Band waagerecht vor sich hin und faltet die beiden oberen Ecken zur Mitte. Bei Satinbändern muß man meist die Falten einbügeln, damit es hält.

Als Anfang steckt man ein Quadrat aus Band mit vier Stecknadeln fest (mittig auf den schmalen Pol des Eis). Darüber steckt man nun vier Dreiecke, und zwar so, daß die rechtwinklige Ecke des Dreiecks fast bis zur Mitte des Quadrates reicht. Die Nadeln werden in die spitzen Winkel des Dreiecks gesetzt. Zwei Nadeln pro Dreieck reichen aus, die rechtwinklige Spitze muß frei bleiben.

In der nächsten Reihe setzt man die Dreiecke ebenfalls mit der rechtwinkligen Spitze auf die Mitte des Quadrates weisend genau in die Lücken der vorherigen Reihe, nur daß man die Basis der Dreiecke etwa 1/2 - 3/4 cm nach außen versetzt.

So fährt man fort, bis fast das ganze Ei bedeckt ist. Am breiten Pol endet man mit einem Quadrat aus Band, das mit vier Nadeln über die Basen der Dreiecke gesteckt wird.

Folgende Musterungen lassen sich einfach erzielen (zwei verschiedene Farben Band, davon evtl. eine Farbe auch gemustert):

  • Längsstreifen: Jede Reihe abwechselnd in einer anderen Bandfarbe
  • Querstreifen: Jede zweite Reihe in einer anderen Bandfarbe
  • Spiralen: In jeder Reihe zwei Farben verwenden: oben/unten Farbe 1, rechts/links Farbe 2. In der nächsten Reihe die Farben entweder immer nach links oder immer nach rechts versetzt aufstecken.

In Zeitungen und Büchern gibt es immer wieder Anregungen zum Thema Artischocken, was Farbwahl, Anordnung der Schuppen, Verzierung mit Blüten und Schleifen, Arrangements etc. angeht. Ich lasse mich auch immer gerne vom Angebot an Bändern anregen.

Noch ein paar Tips zum Bänderkauf zum Schluß: Wenn man es bekommen kann, sollte man 4 cm breites Kräuselband benutzen. Einmal ist es sehr preiswert, und außerdem läßt es sich leicht falten und in Form bringen (bügeln überflüssig). Diese Bänder gibt es in Uni oder gemustert. Auch Baumwollband läßt sich meist ohne Bügeleisen falten, doch gibt es dieses meist nur in gemustert. Satinband mit einem eingearbeiten Draht in den Kanten läßt sich ebenfalls gut verarbeiten, damit ist es dann auch möglich, die Schuppen noch nach dem Aufstecken zu verformen.

Stoffe/Stickerei

Sehr schön, lassen sich Eier mit Stickerei oder farbigen Druckstoffen verzieren. Dazu fertigt man zuerst die Stickerei auf einem passenden Stück Stoff und überzieht damit das Ei. Das kann auf natürlichen oder aber auf Kunststoff-, Styropor- oder Holzeiern passieren. Stickvorlagen und Stoffe gibt es reichlich im Handel zu kaufen, lassen Sie sich also inspirieren. Textilkleber eignet sich übrigens besser als einfacher Bastelkleber.

Bei Styropor-Eiern hat man den Vorteil, daß man den Stoff noch nicht einmal mit Textilkleber festkleben muß, sondern ihn in Ritzen, die man mit einem Teppichmesser hineinschneidet, einklemmt.

Man geht auf jeden Fall so vor, daß man die Stickerei bzw. den Stoff rechteckig mit großzügiger Zugabe zuschneidet. Man beklebt jeweils eine Hälfte des Eis. Zuerst wird die Hälfte mit Kleber bestrichen (wenig Kleber, damit er nicht durch den Stoff durchschlägt, was unschöne Flecken gibt). Dann legt man von der Mitte her das Stoffstück auf. Man arbeitet von der Mitte des Stoffstückes nach außen, indem man sorgfältig spannt und festdrückt, nach Möglichkeit ohne Falten. Man klebt nur bis zur Mitte des Eis, nicht weiter. Nun klebt man das zweite Stück von der anderen Seite aus in gleicher Weise an, wieder bis zur Mitte. An der Mitte wird nun der überstehende Stoff sauber abgeschnitten, so daß sich eine "Naht" ergibt. Über diese Naht klebt man zur Versäuberung noch eine farblich passende schmale Borte oder Band, das man auch gleich als Aufhänger benutzen kann.

Will man eine durchbrochene Stickerei (z. B. Hardanger) aufkleben, so ist es günstig, wenn man ein kontrastfarbenes Ei benutzt, damit der Durchbruch besser zur Geltung kommt. Oder man klebt einen kontrastfarbenen Futterstoff unter die eigentliche Stickerei.

Spitze

Sehr schön sehen mit Spitze umarbeitete farbige Eier aus. Besonders apart finde ich naturbraune Eier mit einer weißen Spitze. Techniken gibt es dafür viele, z. B. häkeln, stricken, Occhi, Klöppeln. Anleitungen zum häkeln oder Stricken finden sich immer wieder in Anna (Handarbeitszeitschrift aus dem Burda-Verlag) oder in Lena (BPV), manchmal auch in Oster-Sonderheften. Für's Occhi habe ich auf meiner anderen Seite Spitzentraum ein Muster mit einer Variation. Klöppelmuster finden sich manchmal auch in Anna (selten) oder in dem Buch "Nordische Tischbänder".

Sehr günstig ist es, wenn man seine Zeit lieber damit zubringt, Spitze zu fertigen, statt Eier zu färben, wenn man auf farbige Kunststoffeier zurückgreift. Wenn man jedoch bestimmte Farben will, kommt man nicht ums selberfärben drumherum. Schön sehen jedoch auch farbige Spitzen auf weißen Eiern aus.