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Letzte Änderung:
10.10.2003
© 1996 Christiane Eichler
Alle Rechte vorbehalten.

Eckige Ringe

oder: Die Quadratur des Kreises

Die Technik, die ich hier vorstellen möchte, ist von Anne Dyer entwickelt worden. Sie hat ein Buch voller neuer Occhi-Techniken geschrieben, nämlich "To Boldly Go Where No Shuttle Has Gone Before", ein Buch, das ich jedem, der Englisch gut versteht, empfehlen möchte. Aus diesem Buch habe ich einiges ausprobiert, aber nichts fand ich so faszinierend wie die eckigen Ringe. Als ich diese Ringe auf dem Occhi-Freundschaftstreffen in Horstmar zeigte, hatte ich ganz schnell eine Traube Occhi-Begeisterter um mich. Eine Erwähnung in den Occhi-Listen im Internet ließ viele nachfragen, worum es geht, so daß ich jetzt die Anleitung hier veröffentliche. Es ist viel einfacher, das ganze anhand von Fotos zu erklären.

Die Technik ist an sich nicht schwierig. Man braucht folgendes:

  • Zwei Schiffchen (am besten mit Spule), eines mit rotem (oder mit anderer Kontrastfarbe), eines mit weißem Garn bewickelt.
  • Ein Knäul weißes Garn (alle Garne sollten 10er Garn sein, z. B. Manuela von Stahl, oder Liana von Coats-Mez, damit man erkennt, was passiert)
  • Ein Klümpchen UHU Tac Patafix (eine Art klebriger Knetgummi, der sich immer wieder verwenden läßt)
  • Eine ruhige halbe Stunde für sich und die Schiffchen

Knoten Sie die beiden Schiffchen- und den Knäulfaden zusammen. Das hilft dabei, alles gut in der Hand zu halten.

Schritt 1: Beginnen Sie einen Ring auf normale Weise, indem Sie einen weißen Faden um die Hand wickeln. Machen Sie noch keinen Koten. Nun kleben Sie das rote und das weiße Schiffchen mit dem Patafix zusammen. Das sieht etwa so aus:

Sie arbeiten also mit zwei Schiffchenfäden, aber nur einem (weißen) Faden auf der linken Hand (Ringfaden). Arbeiten Sie auf diese Weise 4 dk.

Tips:

  • Benutzen Sie den Ringfaden, um die Länge der beiden Schiffchenfäden einander anzugleichen.
  • Beginnen Sie mit einem Ringfaden, der so lang ist, wie es nur geht. Mit zwei Schiffchen braucht man etwas mehr Platz zum Arbeiten.
  • Wenn Sie den Ringfaden verlängern müssen, wickeln Sie nur vom weißen Schiffchen Faden ab.
  • Kleben Sie die Schiffchen so zusammen, daß der Faden bei beiden an derselben Stelle aus dem Schiffchen austritt.
  • Wenn sie im nächsten Schritt die beiden Schiffchen voneinander trennen, achten Sie darauf, daß das Patafix auf dem roten Schiffchen bleibt, nicht auf dem weißen.

Schritt 2: Trennen Sie die beiden Schiffchen wieder voneinander und benutzen Sie nur das weiße Schiffchen. Arbeiten Sie 1-1.

Schritt 3: Kleben Sie die Schiffchen wieder zusammen und arbeiten Sie wieder 4 dk mit beiden Schiffchen. Was Sie bisher gearbeitet haben, sieht so aus wie der letzte Ring auf dem Foto (statt des Anschlusses hat Ihr Stück ein Picot).

Wiederholen Sie nun die Schritte 2 und 3 noch zweimal. Ihr Ring sollte nun so aussehen wie auf folgendem Foto:

Beachten Sie, daß der rote Faden für 4 dk in den Knoten mitgeführt wird, und für 2 dk außerhalb bleibt.

Schritt 4: Schließen Sie den Ring, indem Sie zunächst nur an dem weißen Schiffchenfaden ziehen. Nun sollten Sie einen normalen Ring haben, der einige rote Flecken hat, etwa so:

Schritt 5: Ziehen Sie nun an dem roten Schiffchenfaden, damit sich die Ecken bilden. Das sieht dann so aus:

Sie sehen, daß der rote Faden fast verschwunden und unsichtbar ist. Auf dem folgenden vergrößerten Ausschnitt ist er noch in den Ecken erkennbar.

Wenden Sie nun auf normale Weise. Kleben Sie die beiden Schiffchen wieder zusammen und arbeiten Sie (Knäulfaden auf linker Hand) 6 - 6. Wenden.

Jetzt können Sie den nächsten quadratischen Ring arbeiten. Um diese kleine Übungsspitze zu arbeiten schlingen Sie statt des ersten Picots jedes Ringes an das letzte Picot des vorhergehenden Ringes an.

Einige Beobachtungen:

  • Sie haben drei rote "Flecken" in ihrem Ring, ehe Sie ihn zuziehen, also einen weniger, als Sie Ecken bekommen. Die letzte Ecke wird von der Basis des Rings gebildet.
  • Der rote Faden wird immer nur in den Stichen mitgeführt, er bildet keine Knoten. Sie können den roten Faden auch als Knäulfaden für die Bögen benutzen, doch liegt die Spitze dann nicht so flach, als wenn man für die Bögen einen seperaten Knäulfaden verwendet.
  • Sie können als Zugfaden (im Beispiel der rote) einen feineren Faden verwenden, wenn gewünscht. Dadurch werden die Ringe und Bögen weniger dick.
  • Wenn Sie diese Technik in einem einfarbigen Stück verwenden, dann sollte der Zugfaden dieselbe Farbe haben wie das restliche Garn. Damit wird der Zugfaden quasi unsichtbar. Wenn Sie können, sollten sie verschiedenfarbige Schiffchen benutzen, damit sich der Zugfaden leichter unterscheiden läßt. Ich habe nur deshalb für das Beispiel einen farbigen Faden verwendet, damit man besser sehen kann, was vor sich geht.
  • Ziehen Sie den Ring nicht zu fest zu, damit sich die Seiten des Viereckes nicht runden.
  • Für eine Ecke brauchen Sie mindestens zwei Doppelknoten. Für schärfere Ecken können Sie drei Doppelknoten benutzen.
  • Dieses Muster können Sie nun Ihren Bedürfnissen anpassen: Fügen Sie Picots hinzu bzw. lassen Sie welche weg, machen Sie einige Seiten länger als andere, machen Sie ein Dreieck oder ein Sechseck oder, oder, oder.

    Ich hoffe, Sie haben Spaß daran, mit dieser neuen Technik herumzuspielen.

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