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Letzte Änderung:
10.10.2003
© 1996 - 2003 Christiane Eichler
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Allgemeines

Dieser Abschnitt stellt eine Übersicht über Materialien dar, wobei es nicht nur um Beschreibung geht, sondern auch um die Eignung für bestimmte Techniken und die Verwendung der Materialien. Außerdem gibt es Tips zu Planung, Durchführung und Abschluß einer Arbeit.

. Stoffe und ihre Bindungen
- Leinenbindung
- Panamabindung
- Aidabindung
- Köperbindung
- Atlasbindung
- Jaquardbindung
. Stramine

Stickgründe

Jede Stickerei wird auf einem Gewebe durchgeführt. Die verwendeten Materialien sind häufig Naturfasern wie Baumwolle und Leinen, oft gibt es jedoch auch Beimischungen von Kunstfasern, oder sogar Stoffe aus reiner Kunstfaser. Es gibt auch Stickgründe, die nicht den Geweben zugeordnet werden, etwa Kunststoffstramin und perforiertes Papier. Die beiden letztgenannten werden im Kapitel über besondere Materialien behandelt. Hier an dieser Stelle soll es nur um Gewebe gehen.

Stoffe und ihre Bindungen

Die große Zahl an Stoffen wird vor allem durch ihre Bindung unterschieden. Die Bindung ist die Art, auf die die Fäden des Gewebes miteinander verbunden werden. Die Bindung entscheidet sehr über die Verwendbarkeit eines Gewebes. Zählstickereien werden fast ausschließlich auf gröberen Stoffen mit quadratischer Bindung ausgeführt, die freie Stickerei eher auf feinen Geweben, deren Bindung sehr unterschiedlich sein kann. Mittlerweile gibt es auch Stoffe, in denen mehrere Bindungen vorkommen, meist sind es Aida-Felder auf einem anderen Hintergrund.

Leinenbindung
Die Leinenbindung ist die gebräuchlichste der quadratischen Bindungen. Es gibt eine große Auswahl an Handarbeitsstoffen in dieser Bindungsart. Es gibt diese Stoffe mit unterschiedlichster Fadendichte zu kaufen, und in den beliebtesten Fadendichten werden zahlreiche Farben angeboten. Bei der Leinenbindung sind sowohl Schuß als auch Kette zu sehen, ein Schußfaden geht abwechselnd über und unter jeweils einen Kettfaden, in jeder Reihe versetzt.

Die Fadendichte wird in Fäden pro 10 cm oder pro 1 cm angegeben. In den englischsprachingen Ländern wird dagegen in hpi (=holes per inch, Löcher pro Zoll) oder tpi (=threads per inch, Fäden pro Zoll) gerechnet. Grobe Stoffe haben etwa 7 Fäden, feine etwa 14 Fäden pro cm. In diesem Bereich werden die Stoffe sehr gerne für Zählstickereien verwendet, also Kreuzstich, Hardanger, Schwarzstickerei, Hohlsaumstickerei etc. Bei feineren Stoffen wird meist nicht mehr die Fadenanzahl angegeben. Sie eignen sich vor allem für freie Sticktechniken, also Weißstickerei, Buntstickerei etc.

Zu achten ist bei den einzelnen Gewebearten auch darauf, wie groß das Verhältnis der Löcher im Vergleich zur Breite des Gewebefadens ist. Siebleinen hat sehr große Löcher, eignet sich daher vor allem für Ajour-Arbeiten, aber auch für Kreuzstich-Stickerei. Sind die Löcher kleiner, läßt sich sehr gut Kreuzstich sticken, aber auch mit anderen Sticktechniken werden sehr gute Ergebnisse erzielt. Nur für Ajour-Arbeiten ist ein dichtgewebter Stoff Löchern nicht so gut geeignet.

Panamabindung
Die Panamabindung ist eine Abart der Leinenbindung. Bei ihr werden immer zwei recht dünne Fäden gleichzeitig in Leinenbindung verwebt. Der Vorteil bei gröberen Geweben ist dann, daß der Stoff nicht so stark aufträgt, als wenn man mit einem (runden und daher dickeren) Faden webt. Insbesondere Hardangerstoffe werden gerne auf diese Art gewebt. Beispiele sind Zweigart Bellana und Oslo.

Aidabindung
Die Aida-Stoffe stellen eine weitere sehr beliebte Gruppe von Stoffen dar. Manchmal wird die Aida-Bindung auch in anderen Geweben verwendet, damit man auch auf Stoffen, die sonst schwieriger zu besticken sind, Motive in Zählstickereien ausführen kann. Aida-Stoffe sind jedoch eine Gruppe, die nur für wenige Techniken geeignet sind. Vor allem Kreuzstich wird darauf ausgeführt, aber auch für die Schwarzstickerei ist Aida geeignet.

Die Bindung ist recht kompliziert. Es handelt sich um sehr feine Fäden, die immer in Gruppen von 4 Fäden miteinander verwebt warden. An den Kreuzungen dieser Gruppen entstehen die gut sichtbaren Löcher, die diese Stoffart so beliebt machen. Das Zählen ist sehr einfach, und trotz recht kleiner Anzahl Quadrate pro cm sind die Stoffe recht dünn und tragen daher kaum auf. Dadurch, daß die Fäden innerhalb einer Gruppe nochmals untereinander verwebt werden, sind die Gruppen sehr stabil, so daß der Stoff beim Sticken sich wenig verzieht.

Gerade weil Kreuzstich so beliebt ist, gibt es diese Stoffe in einer großen Anzahl von Ausführungen. Es gibt eine reiche Palette an Farben. Es gibt sogar Aida mit eingewebten Lurexfäden in Gold oder Silber. Es gibt jedoch nur recht wenige unterschiedliche Fadendichten. Die beliebtesten sind nach wie vor 54 Kästchen auf 10 cm und 72 Kästchen auf 10 cm. Es gibt auch gröbere Ausführungen, in denen jedoch weniger Farben erhältlich sind.

Diese Stoffe sind besonders für Stickanfänger geeignet. Es gibt sogar eine Nachahmung aus Vinyl, die für Kinder sehr gut geeignet ist.

Köperbindung

Atlasbindung

Jacquard- oder Damastbindung
Diese Stoffe werden besonders gerne für Tafeldecken verwendet. Die Jacquardbindung ist eine Abart der Atlasbindung, bei welcher die Kettfäden nicht zu sehen sind. Die Jaquardbindung zeichnet sich durch eine Musterung aus, die dadurch entsteht, daß abwechselnd die Kett- oder die Schußfäden sichtbar sind. Sind Kette und Schuß aus dem gleichen Material, so entsteht eine sehr zarte Musterung (z. B. Pünktchendamast). Durch Verwendung von unterschiedlicher Kette und Schuß sind Stoffe mit goldenen Sternchen oder ähnlich auffällige Musterungen zu erzielen.

Diese Stoffe sind in der Stickerei nur begrenzt zu verwenden. Häufig werden in Handarbeitsgeschäften solche Jacquardstoffe angeboten, die eingewebte Aidafelder haben. Die eigentliche Stickerei wird auf den Feldern ausgeführt.

Es gibt jedoch auch noch die Möglichkeit, ein Jacquardmuster nachzusticken. Dadurch erhält man sehr vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. So kann man alle oder aber nur wenige Muster nachsticken, man kann kräftige oder sanftere Farben zum Nachsticken verwenden. Man kann ein Muster ganz aussticken, oder sich auf die Konturen beschränken.

Stramine

Stramine werden größtenteils für Wollstickereien verwendet. Sie werden auch für das Teppichknüfpen verwendet. Es handelt sich um sehr offene Gewebe, d. h. die Löcher dominieren im Gewebe. Meist sind die Stramine durch Stärken steif gemacht, da sie sich so leichter verarbeiten lassen und besser die Form halten. Stramine gibt es in sehr unterschiedlichen Fadenzahlen. Außerdem gibt es den Unterschied zwischen ein- und zweifädigem Stramin. Außerdem gibt es noch eine Anzahl an besonderen Straminen, wie den Dreherstramin (hält besonders gut die Form) und Stramine mit länglicher statt quadratischer Einteilung.