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Letzte Änderung:
10.10.2003
© 1996 Christiane Eichler
Alle Rechte vorbehalten.

HILFE!!!

    Was mache ich, wenn...

  • der Faden nicht mehr reicht, um ihn zu vernähen?
    • Ich fädle einen Faden mit beiden Enden in ein Öhr einer Sticknadel, so daß ich eine Schlinge erhalte. Mit dieser Schlinge kann ich nun das restliche Fadenende unter die anderen Stiche ziehen.

  • das Garn ausgeht?
    • Wenn man eine Stickpackung hat, sollte man mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen. Dort wird einem meist sehr schnell und unkompliziert geholfen.
    • Hat man keine Stickpackung, sollte man einfach versuchen, dasselbe Garn nochmal zu bekommen, am besten in demselben Geschäft, in dem man das Garn gekauft hat. Zum Glück sind Stickgarne wesentlich gleichmäßiger in der Färbung als z. B. Strickwolle. Außerdem sind sie auch nicht so sehr der Mode unterworfen, so daß man dasselbe Fabrikat meist nachkaufen kann.
    • Ist das nachgekaufte Garn doch leicht anders gefärbt, sollte man bei größeren Farbflächen über eine Strecke hinweg altes und neues Garn gemeinsam benutzen. Wenn möglich, sollte man größere Farbflächen abschließen und damit nicht zusammenhängende Farbflächen mit der neuen Farbe besticken. Eventuell Flächen wieder aufmachen, die man nicht mit der alten Farbe beenden konnte.

  • das Stickgarn beim Waschen färbt?
    • 1. Ruhe bewahren
    • 2. die Stickerei so lange mit klarem Wasser spülen, bis keine Farbe mehr im Wasser ist
    • 3. die Farben mit etwas weißem Essig fixieren. Essig anschließend gut ausspülen
    • Vorbeugung: Zum Waschmittel etwas Probunt geben (Waschmittelbaukasten der Hobbythek)

  •  Wenn der Stoff sehr knapp ist (Hardanger)?

    Wenn man Stoffreste verwertet, kann es sehr leicht geschehen, daß man sich einmal in der Größe verschätzt. Geht das Muster nur sehr knapp auf den Stoff, dann kann man bei Hardanger meist noch etwas retten:

    • Ca. 10 Fäden reichen, um halbwegs normal den Rand arbeiten zu können. Im Zweifelsfall lieber den Rand zuerst sichern!
    • Hatten Sie vor, einen durchbrochenen Rand zu arbeiten, ersetzen Sie diesen durch einen einfachen Rand.
    • Arbeiten Sie die Langettenstiche zuerst! Die Randsicherung ist das Wichtigste. Aber bitte den Stoff noch nicht abschneiden.
    • Haben Sie nur 4-5 Fäden bis zur Kante, dann sollten Sie versuchen, den Stoff mit großen Zickzackstichen auf der Nähmaschine zu versäubern. Bei weniger Fäden wird das immer schwieriger.
    • Wenn Sie die Langetten arbeiten, halten Sie die schon gearbeiteten Langetten fest, keinesfalls den Stoffrand.
    • Jeden Faden, der ausfranst, sofort abschneiden. Damit kann man meist weiteres Fransen vermeiden.
    • Je weniger Fäden bis zum Rand sind, desto vorsichtiger müssen Sie arbeiten. Faden nur vorsichtig anziehen, Stickfaden nicht vernähen (verzieht den Stoff unnötig). Niemals in Richtung Schnittkante des Stoffes ziehen!
    • Arbeiten Sie so konzentriert wie möglich, denn es sollte ihnen beim Zählen möglichst kein Fehler unterlaufen. So nahe am Rand hält das Gewebe ein Auftrennen und Neusticken kaum noch aus. Führen Sie als Kontrolle die erste Reihe Plattstiche am Rand mit.
    • Sind die Langettenstiche gearbeitet, können sie in der gewohnten Reihenfolge arbeiten: Plattstiche, Zierstiche, Fäden ziehen, Stopfstiche, Ausschneiden aus dem Stoff.

Hilfe, ein Fleck!

Hiermit ist ein recht umfangreiches Thema angesprochen. Sehr gute Information zur Fleckentfernung gibt der

"Schmutz- und Fleckenalmanach" von Jean Pütz und Rudolf Weber. Köln (VGS) 1995. ISBN 3-8025-6195-3

Dieses Buch ist zwar recht teuer, doch es gibt sehr gute Tips zur Fleckentfernung, auch zu so schwierigen Themen wie Rost, Kaugummi und ähnlichem. Es gibt eine ausführliche Beschreibung zum Thema professionelle Fleckentfernung, außerdem das Fleckenalphabet der Hobbythek. Zusätzlich zu den Informationen über Flecken gibt es noch die Beschreibung des Waschmittelbaukastens sowie ausführliche Informationen über die Wirkung von Fleckenfernungsmitteln bzw. Waschmitteln.

Insgesamt sollte man zwei Grundregeln beherzigen:

  • Seien sie so vorsichtig wie möglich. Stickereien sind empfindlicher als andere Textilien
  • Im Notfall darf man alles tun, was notwendig ist, um dem Fleck beizukommen. Was nützt die schönste Stickerei, wenn sie im Schrank liegt, weil sie durch Flecken unansehnlich geworden ist.
Bei ganz schlimmen Flecken sollten Sie sich klar machen, daß sie nichts zu verlieren haben. Mit dem Fleck ist das Stück unbrauchbar geworden. Schlimmer kann es also nicht werden, nur besser. Setzen Sie also Ihre Mittel in der Reihenfolge von ganz schonend bis aggressiv ein.
  1. kaltes Wasser
  2. Eis
  3. warmes Wasser
  4. lauwarme Seifenlauge
  5. heiße Seifenlauge
  6. Gallseife mit der höchsten Temperatur, die das Stück verträgt
  7. Anderes Bleichmittel
  8. Säure (z. B. Zitronensäure, Oxalsäure)
  9. Chlorbleiche
Dies ist nur eine ganz allgemeine Liste. Für Einzelheiten sollten Sie in dem oben angegebenen Buch nachschlagen. Die dort angegebenen Rezepte sind soweit als möglich umweltfreundlich, und das heißt normalerweise auch, daß sie die Fasern nicht oder kaum angreifen. Nach der Behandlung mit Chemikalien (dazu gehören auch "natürliche" Waschmittel) bitte immer gut mit Wasser nachspülen, damit keine Chemikalien in den Textilien zurückbleiben. Auf lange Sicht können Sie die Fasern zerstören.

Zum Thema Eis möchte ich hier noch einiges sagen, da ich zu dem Thema in der Literatur noch nichts gefunden habe. Diesen Tip habe ich von Dr. Deborah Palka, die ihn im Fibercrafts-Forum gepostet hat. Es handelt sich dabei um eine wirklich faser- und farbschonende Methode, sollte also als erste ausprobiert werden.

Die sicherste Methode, Flecken zu beseitigen, ist der Eis-Trick. Man legt die Stickerei in ein sauberes Waschbecken, bedeckt es mit Eiswürfeln und läßt diese den Fleck ausschmelzen. Wenn alles Eis geschmolzen ist, kann man die Stickerei wieder wegnehmen, bei Bedarf kann die Prozedur wiederholt werden. Funktioniert bei einer unglaublichen Anzahl unterschiedlicher Flecken.

Sie berichtet, daß damit schon normaler Schmutz, Tuschestift, Kaugummi mit Speisefarbe, Nagellack und unidentifizierbarer Schmutz entfernt wurde. Eine andere Teilnehmerin des Fibercrafts Forums berichtet, daß sie Cola-Flecken damit beseitigt hat. Es ist allemal einen Versuch wert, ehe man auf "härtere" Chemikalien umsteigt, die eventuell auch der Stickerei schaden könten.

Wenn Sie ein Problem mit Ihrer Stickerei haben, das hier noch nicht erscheint, schreiben sie mir doch! email an Christiane Eichler