Letzte Änderung: 10.10.2003 © 1996 - 2003 Christiane Eichler
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Occhi Die Grundtechnik des Occhi (auch
Schiffchenspitze oder Frivolitäten genannt) besteht darin, über einem
Trägerfaden Knoten zu knüpfen, die dann zu Bögen und Ringen kombiniert
werden. Das geschieht mit Hilfe eines Schiffchens. Für kompliziertere
Muster werden zwei Schiffchen, für spezielle Techniken sogar drei oder
mehr Schiffchen verwendet.
Mrs. Pearce, die mit einem kleineren Schiffchen arbeitet. |
Früher waren die Schiffchen oft aufwändig verziert. Im
18. Jahrhundert, als meist noch dicke Kordel oder Bänder zum Knüpfen
verwendet wurden, gab es große Schiffchen, die aus kostbaren
Materialien gefertigt waren, oft mit Edelsteinen besetzt. Im
europäischen Adel war es eine Zeit lang sogar Mode, sich mit einem
Schiffchen in der Hand malen zu lassen. Wenn Sie die beiden Bilder rechts und links genauer sehen wollen, bitte anklicken. |
Maria Antonia, später genannt Marie-Antoinette, im Alter von 7 Jahren (1762) mit einem großen Schiffchen in der Hand |
Occhi ist eine Handarbeit, die in ihrer
heutigen Form noch gar nicht so alt ist: Die Entdeckung der Bögen geht
auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, geteilte Ringe sind sogar
erst im 20. Jahrhundert entstanden. Und die Entwicklung ist noch nicht
abgeschlossen. Ständig kommen neue Elemente hinzu.
Die Uranfänge werden jedoch fast so alt wie die
Menschheit sein. Knoten wurden in allen Kulturen geknüpft. Diese Knoten
wurden zunächst ohne Schiffchen geknüpft. Erst Belege sind einfache
geknotete Schnüre, die im 16. Jahrhundert zur Verzierung von
Haushaltsgegenständen dienten. Sie wurden einfach aufgenäht. Wohl im
18. Jahrhundert wurde entdeckt, wie man Ringe bilden konnte. Mit der
Industrialisierung erst gab es feinere Garne, die so regelmäßig
gesponnen waren, daß sich die Ringe ohne Probleme zuziehen ließen. Von
dieser Zeit an wurden auch größere Spitzenarbeiten in der Occhitechnik
gearbeitet.
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