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Letzte Änderung:
10.10.2003
© 1996 - 2003 Christiane Eichler
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Occhi

Die Grundtechnik des Occhi (auch Schiffchenspitze oder Frivolitäten genannt) besteht darin, über einem Trägerfaden Knoten zu knüpfen, die dann zu Bögen und Ringen kombiniert werden. Das geschieht mit Hilfe eines Schiffchens. Für kompliziertere Muster werden zwei Schiffchen, für spezielle Techniken sogar drei oder mehr Schiffchen verwendet.

Holzschiffchen von english David Smith.
Der Mittelteil des Schiffchens, auf dem der Faden aufgewickelt wird, ist hier deutlich sichtbar. Foto: David Smith.

Die Schiffchen sind im Grunde nichts anderes als Spulen in einer bestimmten Form, die verhindern, dass das Garn sich von selbst abwickelt. Die einfachen Gebrauchsschiffchen sind heute aus Plastik und etwa 4-8 cm lang. Man kann Schiffchen aber auch aus Holz, Messing, Silber, Bein, Horn und anderen Materialien bekommen.

Mrs. Pearce, die mit einem kleineren Schiffchen arbeitet.

Früher waren die Schiffchen oft aufwändig verziert. Im 18. Jahrhundert, als meist noch dicke Kordel oder Bänder zum Knüpfen verwendet wurden, gab es große Schiffchen, die aus kostbaren Materialien gefertigt waren, oft mit Edelsteinen besetzt. Im europäischen Adel war es eine Zeit lang sogar Mode, sich mit einem Schiffchen in der Hand malen zu lassen. Wenn Sie die beiden Bilder rechts und links genauer sehen wollen, bitte anklicken.

Maria Antonia, später genannt Marie-Antoinette, im Alter von 7 Jahren (1762) mit einem großen Schiffchen in der Hand

Occhi ist eine Handarbeit, die in ihrer heutigen Form noch gar nicht so alt ist: Die Entdeckung der Bögen geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, geteilte Ringe sind sogar erst im 20. Jahrhundert entstanden. Und die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Ständig kommen neue Elemente hinzu.

Die Uranfänge werden jedoch fast so alt wie die Menschheit sein. Knoten wurden in allen Kulturen geknüpft. Diese Knoten wurden zunächst ohne Schiffchen geknüpft. Erst Belege sind einfache geknotete Schnüre, die im 16. Jahrhundert zur Verzierung von Haushaltsgegenständen dienten. Sie wurden einfach aufgenäht. Wohl im 18. Jahrhundert wurde entdeckt, wie man Ringe bilden konnte. Mit der Industrialisierung erst gab es feinere Garne, die so regelmäßig gesponnen waren, daß sich die Ringe ohne Probleme zuziehen ließen. Von dieser Zeit an wurden auch größere Spitzenarbeiten in der Occhitechnik gearbeitet.