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Letzte Änderung:
10.10.2003
© 2003 Christiane Eichler
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Margaretenspitze


Motiv von Lotte Heinemann

Die Margaretenspitze ist von Margarete Naumann zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt worden. Erstmalig stellte sie sie 1913 der Öffentlichkeit vor. Sie wollte damit die Hausindustrie im Erzgebirge wiederbeleben, was ihr jedoch nicht gelungen ist. Sie hatte all ihre Erfahrungen in einem Manuskript zusammengefaßt, das jedoch in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges in einem Bombenangriff verbrannt ist. Leider hatte sie keine Zeit mehr, das Manuskript neu zu schreiben, da sie schon 1946 verstorben ist. Nur durch Arbeiten ihrer Schülerinnen, die sich im Vogtlandmuseum Plauen befinden, konnte diese Technik wiederentdeckt werden. Einige der Arbeiten konnten jedoch bis heute noch nicht soweit analysiert werden, daß man sie nacharbeiten kann.


Randspitze von Lotte Heinemann

Lotte Heinemann gebührt der Verdienst, diese Spitzenart ins 3. Jahrtausend gerettet zu haben. Sie hat eifrig nachgeforscht, Originale im Vogtlandmuseum studiert und dann die Technik praktisch neu erfunden, da es zwar häufig Abbildungen, aber wenig Anleitungen von Margarete Naumann selbst gibt. Sie hat einige Stücke nachgearbeitet, und etliches eigene entworfen. 1995 schrieb sie eine Einführung in Leben und Werk Margarete Naumanns für einen Katalog der im Vogtlandmuseum erhaltenen Stücke, deren schönste gleichzeitig ausgestellt wurden. Lotte Heinemann gibt Kurse in dieser Technik. Alle auf dieser Seite dargestellten Spitzen wurden von ihr entworfen und gearbeitet.


Randspitze von Lotte Heinemann
Die Technik ist eine Knüpftechnik, die dem Makramee entlehnt ist. Sie benutzt nur eine einzige Knotensorte, den Rippenknoten. Margarete Naumann ergänzte dies nun durch die Bündelung und Abzweigung von Fäden. Charakteristisch für die Spitze sind Ranken und Flächen aus Knoten, die sich zu Figuren, Bäumen und ganzen Landschaften erweitern können. Manche Stücke weisen auch Picots als Gestaltungselement auf. Auch mehr geometrisch geprägte Muster gibt es. Bei dieser Spitze bietet sich die 3. Dimension geradezu an. Die Fadenbündel mit ihrer Reliefstruktur führen in die Dreidimensionalität ein. Bei den Stücken aus dem Vogtlandmuseum gibt es Masken, Schmetterlinge, Tiere, Haarkränze und Brautkronen und skulpturartige Köpfe in der Knüpftechnik.
Literatur: Katalog "Margaretenspitze" des Vogtlandmuseums Plauen, Plauen 1995. Enthält einen auführlichen Aufsatz über Margarethe Naumann, ihr Leben und Wirken, und die Besonderheit ihrer Spitze, viele Fotos und ein Verzeichnis aller im Museum vorhandenen Stücke.

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